Jacobsmühle zu Lennep

Jakobsmühle zu LennepDie Jacobsmühle im Tal des Lenneper Bachs in Höhe der Einmündung des Panzerbachs und des Kleebachs bezieht ihren Namen von der Bruderschaft des Wüllenhandwerks aus dem Jahre 1440. Damals schloss sich die Bruderschaft der Tuchmacher und des Wüllenhandwerks unter dem Schutz des St. Jakob der Jüngere, zusammen. 1577 waren vier Zunftgenossen der Tuchmacherzunft Pächter der Walkmühle, die sechs Gulden und elf Albus Pachtzins zu zahlen hatten.

Die Tuchmacher betrieben über 300 Jahre gemeinschaftlich eine Walkmühle und ein Färberhaus, das mit einer Wollküche verbunden war und benutzten das Wasser des Stadtgrabens zur Wollwäsche und für die Färberei. Dafür hatten sie die Auflage erhalten den Graben in Ordnung halten und zu pflegen.

Die Weberglocke in der Jakobuskirche zu Lennep

Nach dem füchterlichen Stadtbrand 1563  ging es in Lennep rasch wieder aufwärts. Bereits ein Jahr später (Anno 1564) wurden von dem Glockengießer Derich von Coellen (Köln) drei neue Glocken (neben der Uhr-Glocke) gegossen, die genannt wurden: „die Sturm-, die Mittags- und die Weber-Glocke“. Die Weber-Glocke war die kleinste, hing zwischen den anderen in der Mitte und trug folgende Aufschrift:

Der kleine Sankt Jakob heischen ich
Morgens zo sess Uren den Weiffern roiffen ich
Des Avens zu seven Uren so rest dick
Unde Got sei dir genedig

Die Weber durften nach dem Erlass des Herzogs Wilhelm ab 1571 nun feine Lammwolle zu hochwertigen Tuchen weben. Dadurch erholte sich das Tuchgewerbe rasch und einige Weber wurden wohlhabend. Die Glocke wurde bei dem nächsten Stadtbrand 1746 leider zerstört.

Wer war Jakobus der Jüngere?

Über das Leben Jakobus’ der Jüngere, einer der zwölf Apostel, ist so gut wie nichts bekannt. Er wird in der Heiligen Schrift nur kurz erwähnt. Hier wird der Beiname »der Jüngere« oder »der Kleinere« verwendet, um ihn von Jakobus dem Älteren, dessen Gebeine in Santiago de Compostela liegen, zu unterscheiden. Jakobus war vermutlich der Sohn des Alphäus und wurde erst spät als Apostel berufen. Er soll schon vorher ein ausnehmend frommer Mann gewesen sein, der Apostel Paulus nannte ihn später eine »Säule der Kirche« (Brief an die Galater 2, 9). Der Heiland soll ihm kurz vor seiner Himmelfahrt die Kirche von Jerusalem besonders anempfohlen haben, so dass Jakobus von den anderen Aposteln zum ersten Bischof der Stadt gewählt worden sein soll.

Jakobus der Jüngere mit Walkstange
Jakobus der Jüngere mit Walkstange

Hier wurde er um das Jahr 62 getötet, nachdem ihn der Hohepriester Hannas (Ananus) angeklagt hatte. Jakobus wurde gezwungen, auf die Zinnen des Tempels hinaufzusteigen, um dort seinen Glauben zu widerrufen. Als er das nicht tat, wurde er hinabgestürzt und am Fuße des Tempels endgültig mit einer Stange, wie man sie zum Walken von Tuchen benutzt, erschlagen.

Teile seiner Gebeine sollen in Kirchen in Italien (Rom, Ancona, Forlì), Frankreich (Toulouse, Les-Saintes-Mariesde- la-Mer, Langres) und in Belgien (Antwerpen, Gemblour) aufbewahrt werden.

Der Text über Jakobus der Jüngere ist dem „Lexikon der Heiligen und Namenstage“ entnommen. Albert Urban (Hg.), Herder-Verlag, Freiburg, 2010

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